Pflicht erfüllt …

zum ersten Oberliga-Heimspiel im neuen Jahr empfingen die Spandauer Damen die Reserve der Reinickendorfer Füchse. Die Auseinandersetzungen dieser beiden Teams waren in den letzten Spielzeiten stets hart umkämpft und von einer besonderen Spannung geprägt. Durch den Um­bruch im nun sehr jungen Füchse-Teams könnte ein wenig Entspannung hinsichtlich dieser Bri­sanz eingetreten sein. Dennoch konnten sich die Wiesner-Damen auf ein äußerst unbequemes Spiel gefasst machen. Konnten sie sich am letzten Spieltag gegen den Tabellenletzten nicht gera­de mit Ruhm bekleckern, zeigt die Leistungskurve der Reinickendorferinnen deutlich nach oben. Nach schwierigem Start in die Saison wurden die letzten drei Begegnungen gewonnen und dabei mit dem Rostocker HC und Grün-Weiß-Werder zwei Mannschaften der Tabellenspitze in Schach gehalten. Das ist besonders beachtlich, da die Spandauerinnen gegen diese beiden Mannschaften ohne Punktgewinn geblieben waren. Dem entsprechend war zu erwarten, dass die Füchse mit breiter Brust und unbeschwert aufspielen würden und die Gastgeberinnen – wie ja immer ge­wünscht – über 60 Minuten hoch konzentriert zu Werke gehen müssten, um als Sieger vom Platz gehen zu können.

Das Spiel begann mit einem etwas zähen Abtasten der Gegner. Beide Teams brauchten einige Zeit um in ihren Rhythmus zu finden. Da schien den Gastgeberinnen etwas früher zu gelingen. Es wa­ren bereits gut 10 Minuten gespielt als Ulrike Kuhlmey für das Wiesner-Team auf 5:2 erhöhte. Kurz darauf nahmen die Gäste ihre Auszeit, um sich neu zu justieren (10:35 Min). Lucy Dunst (4/1) wur­de für die Gäste auf die Spielmacher-Position gestellt und sorgte für ordentlich Unruhe in der Spandauer Defensive und neuen Schwung im Füchse-Team. Spandau brauchte einige Zeit um sich auf diese neue Spielsituation einzustellen und musste zunächst den Ausgleich hinnehmen (6:6, 7:7). Das Angriffsspiel der Gastgeberinnen ließ den richtigen Zug zum Tor vermissen. Zudem wurden erneut einige gute Chancen nicht genutzt und auch die Defensive ließ die gewohnte Sou­veränität vermissen. Immerhin gelang Tanja Manderscheid die erneute Führung zum 8:7. Wer weiß, wie sich das Spiel entwickelt hätte, wenn Isabel Hoffmann im Spandauer Kasten nicht ver­dammt gut aufgelegt gewesen wäre. In dieser kritischen Spielphase konnte sie zwei 7m-Strafwürfe abwehren und gab ihrem Team damit den dringend benötigen Rückhalt. Dennoch gelang es den Spandauerinnen nicht sich abzusetzen. Bis zum 10:9 blieb es eng (21:12 Min.). Eine von den Gäs­ten erneut nicht genutzte Chance vom 7m-Punkt gab den Spandauerinnen die Chance ihren Vor­sprung auf 3 Tore auszubauen (12:9). Zwar gelang den Füchsen noch einmal der Anschlusstreffer (12:10), aber damit war deren Pulver für den ersten Durchgang verschossen. In den verbleibenden gut sechs Minuten Spielzeit konnten die Gastgeberinnen noch 4x erfolgreich abschließen ohne ein weiteres Gegentor zu kassieren und konnten mit einem beruhigenden 16:10 in die Halbzeitpause gehen.

Wer nun dachte das Spiel wäre nun gelaufen und die routinierteren Spandauerinnen würden ihre jungen Gegnerinnen in den zweiten 30 Minuten spielend beherrschen, wurde eines Besseren be­lehrt. So ganz bei der Sache schienen die Damen nach dem Pauentee jedenfalls nicht zu sein. Sie brauchten fast 8 Minuten um ihren ersten Treffer durch Alicia Schwarz ins Füchse Tor zu würgen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste ihrerseits bereits 3 Treffer erzielen können und ihren Gegner ganz schön geärgert (17:13). Als die Füchse erneut vom Punkt passten, schien das ein Weckruf für das Wiesner-Team zu sein. Es folgten 3 Treffer in Folge. Nach dem 14. Treffer der Gäste schlossen die Spandauerinnen nochmals 4x in Folge erfolgreich ab und hatten beim 24:14 die Zeichen deutlich auf Sieg gestellt. Den Gästen schwanden anscheinend zusehend die Kräfte, zumindest ließen sie in dieser Phase des Spiels die nötige Durchschlagskraft vermissen. Die Spandauerinnen versäumten es allerdings in den letzten 15 Minuten einen deutlicheren Vorsprung herauszuspielen. In der 53. Spielminute erzielte Frauke Dingler zwar das 28:16, aber anschließend nahm sich die Mannschaft kollektiv eine Auszeit. Innerhalb von nicht einmal 4 Minuten mussten sie 5 Gegentore hinnehmen, 4 davon durch Franziska Schwarz (7/1) in fast der gleichen Weise erzielt (28:21). Immerhin konnten Vivian Wittwer und dann noch Frauke Dingler mit dem Schlusspfiff noch 2 x für die Gastgeberinnen treffen, sodass am Ende dann doch noch ein auch nach Zahlen deutli­cher Sieg verbucht werden konnte.

Die Spandauerinnen werden sich für die kommenden Aufgaben steigern müssen, wenn sie sich weiterhin erfolgreich in der Spitzengruppe behaupten wollen. An diesem Spieltag war Isi Hoffmann im Tor der richtungsweisende Rückhalt. Man mag gar nicht daran denken, wie schwer das Spiel geworden wäre, wenn die jungen Füchsinnen nicht allein 5 ihrer 7m-Chancen vergeben hätten.

Am nächsten Samstag geht es zum Aufsteiger Pfeffersport. Auch wenn dieses Team in den letzten Spielen nicht gerade von Erfolgen verwöhnt worden ist, sollten sich die Wiesner-Damen daran er­innern wie schwer sie sich in heimischer Halle gegen diesen Gegner getan haben. Ganz sicher keine leichte Aufgabe!

Für Spandau waren dabei:

Isabel Hoffmann, Marie Knauer im Tor; Alicia Schwarz (2), Nina Sandhop, Vanesa Secic (2), Frau­ke Dingler (3), Jana Zindler, (2), Vivian Wittwer (2), Tina Funk (2), Tanja Manderscheid (4), Ulrike Kuhlmey (7/3), Sarah Herz (2), Dana Baerns (4/3).