viel zu harmlos…

um den Favoriten ins Straucheln zu bringen waren die Spandauer Damen an diesem windigen Samstagnachmittag im April. Zum letzten Auswärtsspiel waren die Erwartungen der weiterhin dezimierten Spandauerinnen ohnehin alles andere als hoch optimistisch. Dennoch wollte man sich doch möglichst gut präsentieren und vielleicht auch noch das Zünglein an der Waage zur Oberliga-Meisterschaft sein. Brauchten die Rostockerinnen doch unbedingt einen Sieg, um am letzten Spieltag in einem echten Endspiel gegen Schwerin den Meisterschaftskampf entscheiden zu können. Die Chancen dazu standen ja auch gar nicht schlecht, denn zum einen war das Auftreten der Spandauer Gäste in den letzten Partien nicht wirklich Angst einflößend und zum anderen konnten die Dolphins auf ihre Heimstärke bauen.

Die Dolphins starteten selbstbewusst in die Partie und hatten den besseren Start. Nach dem 2:0 fanden aber auch die Gäste ins Spiel und hielten Anschluss, konnten ausgleichen und sogar mit 3:4 in Führung gehen. Anschließend nahmen sie sich dann eine schöpferische Pause, zeigen deutliche Schwierigkeiten im Umgang mit dem (für sie ungewohnten) klebrigen Spielgerät. Die Folge waren leichte Ballverluste, die von den agilen Rostockerinnen genutzt wurden. Ein Gegenstoß nach dem anderen rollte auf die machtlose Marie Knauer im Spandauer Gehäuse zu. Mit einem 6:0-Lauf erspielten sich die Gastgeberinnen einen beruhigenden Vorsprung (9:4). Immerhin zeigte das Wiesner Team Charakter. Nach dem die Torflaute mit dem 5. Treffer gestoppt werden konnte, kämpften sie sich peu á peu ins Spiel zurück. Kurz vor dem Pausenpfiff konnte auf 11:9 verkürzt werden und der Anschluss war hergestellt. Die Rostockerinnen trafen aber noch einmal, sodass beim Stand von 12:9 die Seiten gewechselt wurden.

Nach der Pause ging es schnell. Coach Wiesner setzte auf die Jugend. Neben der schon Oberliga erprobten Vivian Witwer gab er mit Adelina Zadygowicz einer weiteren A-Jugendspielerin Einsatzzeiten im Frauenbereich. Allerdings stellte sich der gewünschte Erfolg nicht richtig ein. Obwohl die Gäste über weite Strecken der zweiten 30 Minuten das Überzahlspiel erproben konnten, fehlte es einfach an Durchschlagskraft. Die Deckung der Dolphins hatte sich gut auf die Gäste eingestellt und war alles andere als überfordert. Im Angriff spielten sie druckvoll und wussten die sich daraus bietenden Gelegenheiten zu nutzen. Mit einem erneuten 6:0-Lauf wurde die Halbzeitführung schnell ausgebaut (19:10). Die Entscheidung war damit gefallen und nun zeigte sich das Lemmel-Team als guter Gastgeber; gestattete es seinen Gästen doch noch einige Treffer ohne selbst über Gebühr eigene hinzuzufügen. Als der Schlusspfiff ertönte stand ein deutlicher und sehr verdienter 25:15 Sieg für das junge Rostocker-Team zu Buche.

Während es für die Spandauerinnen am letzten Spieltag,dem 06.05.17, um 16.00 Uhr in ihrer „Grün-Weiß-Von-Außen-Gelben-Halle gegen die SG OSF nur noch darum geht sich anständig vom treuen Publikum zu verabschieden, steht für die Rostockerinnen nun tatsächlich ein echtes Meisterschaftsendspiel bei den punktgleichen Damen von Grün-Weiß-Schwerin auf dem Programm. Besser hätte der Spielplan wohl nicht gestaltet werden können.

Für Spandau waren dabei:

Isabel Hoffmann, Marie Knauer im Tor; Nina Sandhop (1), Vanesa Secic (1), Anja Thiele, Carolina Wodetzki, Tina Funk (3), Vivian Wittwer, Fiona Junge (2), Ulrike Kuhlmey (6/5), Dana „Erbse“ Baerns (2), Adelina Zadygowicz