da war mehr drin…

nach dem geglückten Heimspielauftakt stand für die Spandauer Damen am zweiten Spieltag der schwere Gang in den Adlerhorst an. Mit dem Vizemeister der abgelaufenen Saison erwartete sie nicht nur ein harter Brocken, sondern ganz sicher auch ein hochmotivierter Gegner, der die beiden Niederlagen der Vorsaison vergessen lassen wollte. Das Spandauer Trainer Duo plagten einmal mehr Personalsorgen. Neben den Langzeitausfällen musste diesmal auch auf Marie Knauer und erneut auf Dana Baerns verzichtet werden. Pech auch, dass von den immerhin 4 etatmäßigen Rechtsaußen nicht eine Spielerin zur Verfügung stand. Aber alles Jammern hilft ja nicht, die 60 Minuten müssen gespielt werden und dann muss aus der Not eben eine Tugend gemacht werden und damit die Bank nicht gar so verlassen aussieht, wurden noch aus der A-Jugend noch Mareile Schuster und Vivien Wittwer nominiert.

Beide Teams starten mit gehörigem Respekt und haben ein wenig Schwierigkeiten ihr Angriffsspiel mit der nötigen Torgefahr aufzuziehen. Die Abwehrreihen stehen sicher, werden aber auch nicht zu stark gefordert und was dann aufs Tor kommt, dient den Torhüterinnen um Selbstvertrauen zu tanken. Die agile Anja Bathelt erlöst die Zuschauer und sorgt für den ersten Torjubel des Preussen-Anhangs. Aber schon im Gegenstoß kann Ulrike Kuhlmey für Spandau umgehend ausgleichen. In der Folgezeit bleiben die Erfolgserlebnisse im Sinne von Zählbarem rar. Für die Gäste zahlt sich das geduldige Angriffsspiel dann eher aus. Erneut trifft Ulrike Kuhlmey zweimal und auch die „Notbesetzung“ auf Rechtsaußen Lisa Hänicke trifft doppelt (1:5). Den nächsten Treffer erzielen die Preussen durch Anja Bathelt. Anschließend stellt Spandau den alten Abstand wieder her und für den Preussen-Coach Tobias Meyberth wird es Zeit seine „Wunderwaffe“ Michaela Hofmann aufs Feld zu schicken, die sich das Geschehen zunächst von der Bank anssehen durfte. Mit dieser Einwechslung bekommt das Preussen-Spiel mehr Struktur und Zug zum Tor. Auch wenn der Hofmann nicht alles gelingt, gibt sie ihren Mitspielerinnen Sicherheit. Preussen kämpft sich heran und erzielt den Anschlusstreffer zum 5:6. Das Wiesner-Team hält aber dagegen, kann sich noch einmal auf eine Drei-Tore-Differenz absetzen (6:9, 7:10). Den letzten Treffer der ersten Halbzeit erzielen aber die Preussen und so werden die Seiten bei einem Spielstand von 8:10 gewechselt.

Den deutlichen besseren Start in die zweiten 30 Minuten haben die Gastgeberinnen. Es beginnt die „Hofmann-Gala“. Drei Wurf, drei Treffer, bei nur einem Gegentor der Gäste und so ist schnell der Ausgleich (11:11) hergestellt. Beim 13:12 gehen die Adler -sogar in Unterzahl- erstmals nach dem 1:0 wieder in Führung und legen anschließend noch einen Treffer drauf. Obwohl den Spandauerinnen in dieser Phase nicht viel gelingt und auch die entscheidenden Ideen fehlen, bleiben sie dran. Das nötige Glück steht ihnen allerdings nicht zur Seite. Schaffen sie es dann doch die Angriffe abzuwehren, gelangen sie häufig nicht in Ballbesitz, da den Gastgeberinnen durch die Unparteiischen die „zweite Chance“ gewährt wird, die sie selbst nicht erhalten. Hinzu kommen eigene Unzulänglichkeiten im Spiel nach vorn, die zu schnellen Ballverlusten führen. Kommen sie dann mal in gute Wurfpositionen und werden nicht Regelkonform im Wurf behindert, warten sie vergeblich auf einen entsprechenden Pfiff. Eine doppelte Sonderbewachung gegen Michaela Hofmann und Anja Bathelt bringt auch nicht den erwünschten Erfolg, denn die Abwehr ist nicht in der Lage die Räume für die restlichen Preussen-Angreifer eng zu halten. Insbesondere Sophie Kieschke nutzt den Platz und „wackelt“ die Spandauer Defensive ein ums andere mal aus. Beim 19:15 scheinen die Preussen ganz deutlich auf der Siegerstraße. Noch geben sich die Gäste aber nicht geschlagen. Sie verkürzen auf 19:17 und 20:18, werden aber wiederholt um die Chance gebracht, den Anschluss zu schaffen. Zum einen wird ihnen eine nicht geringe Anzahl an technischen Fehlern (Falsche Sperren, Tippfehler, Übertreten,…) in Rechnung gestellt und zum anderen werden ihnen drei glasklare 7m-Würfe verwehrt. So können die Gastgeberinnen am Ende noch zweimal erfolgreich abschließen.

Das vermeintliche Spitzenspiel endete mit 22:18, zeigte maximal durchschnittliches Oberliga-Niveau und hatte mit dem BFC Preussen einen glücklichen, wenn auch nicht unverdienten Sieger. Die Spandauerinnen können sich zurecht ärgern, denn diese Niederlage war völlig unnötig. Auch wenn sie mit vielen Schiedsrichterentscheidungen (wohl zurecht; eine einheitliche Linie war nicht erkennbar) hadern, hätte heute eine etwas über dem Durchschnitt liegende Leistung für 2 Punkte auf der Habe-Seite genügt. So machte Preussens Michaela Hofmann den Unterschied über Sieg und Niederlage aus.

Es waren dabei:

Isabelle Manderscheid, Isabel Hoffmann im Tor; Nina Sandhop, Vanesa Secic (2), Mareile Schuster, Carolina Wodetzki, Vivien Wittwer, Jessica Schlesinger (1), Fiona Junge, Ulrike Kuhlmey (7/1), Sarah Herz (3), Sophie Herz (1), Lisa Hänicke (4), Valeria Thomas.