immer wieder die gleichen Fehler….

nach der ernüchternden Heimniederlage gegen die jungen Rostocker Dolphins, mussten die Wies­ner Damen zum Aufsteiger nach Werder. Eine mehr als unbequeme Aufgabe, hat sich der Li­ga-Neuling doch bisher ausgezeichnet in der Liga behauptet und hat -nach der Annullierung der Wertung der Spiele der TSG Wismar- doch lediglich einen Punkt weniger auf dem Konto als der etablierte Gegner aus Spandau. Wie schwer die Aufgabe sein würde, wusste Coach Wiesner nur zu genau, kennt er doch die Spielerinnen des Gegners aus seiner Brandenburger Zeit sehr gut. Hinzu kommt noch die Heimstärke des Aufsteigers, bei dem bisher lediglich der Spitzenreiter Preussen Punkte entführen konnte und das auch nur denkbar knapp.

Wie erwartet entwickelte sich von Beginn an ein hart umkämpftes Spiel. Die Gäste starteten gar nicht schlecht in die Partie. Das 1:0 der Gastgeberinnen beantworteten sie schnell und konnten aus einer stabilen Deckung die Führung an sich reißen (2:4 nach knapp 10 Minuten Spielzeit). In dieser Phase verpassten die Wiesner Damen allerdings die Chance sich schon deutlich abzuset­zen. Zu viele Möglichkeiten im Gegenstoß oder über die Außenpositionen konnten nicht genutzt werden. Zudem konnten sie sich auch nur schwer an die sehr eigenwilligen Schiedsrichterent­scheidungen gewöhnen, die ihnen ebenfalls einige Ballverluste bescherten. So konnten die Gast­geberinnen nicht nur Anschluss halten, sondern durch 3 Treffer von Stefanie Glomm in Serie sogar in Führung gehen. Bis zum 6:6 wechselten sich die Mannschaften beim Torewerfen ab (15. Minute), ehe ein Doppelpack von Marie Stochus die erste 2-Tore-Führung für die Gastgeberinnen bedeutete. Einem weiteren Doppelpack diesmal von Petra Schemel hatten die Gäste nur einen Treffer (Vivian Wittwer) entgegen zusetzen (10:7, 23. Minute). Waren die Spandauerinnen ohnehin schon etwas verunsichert, so kam auch noch etwas Pech hinzu, denn auch abgewehrte Bälle, fan­den immer wieder Weg in die Hände ihrer Gastgeberinnen. So schafften sie es lediglich den Rück­stand in Grenzen zu halten. Beim Spielstand von 12:10 ertönte der Pausenpfiff. Immerhin noch ein Ergebnis, dass alle Optionen für eine erfolgreiche Halbzeit offen ließ.

Die 2. Halbzeit war dann aber aus Spandauer Sicht ein Spiegelbild des ersten Durchgangs. Hell­wach kamen die Wiesner Damen aus der Kabine, glichen innerhalb der ersten 3 Spielminuten nicht nur aus, sondern konnten sogar mit 12:13 in Führung gehen. Dann gelang es ihnen aber er­neut nicht die eigenen Möglichkeiten zu einem Ausbau der Führung zu nutzen. Wieder wurden zu schnell die eroberten Bälle hergeschenkt. Immerhin behauptete man die knappe Führung bis zum 14;15. In der 42. Minuten übernahmen aber die Grün-Weißen Damen wieder die Führung und schafften beim 18:16 wieder einen 2 Tore Vorsprung. Aber Spandau blieb dran. Die erste Zeitstrafe des Spiels nach 49:43 (!) Minuten gegen Tina Funk überstanden sie gut und kamen sogar zum 19:19 Ausgleich. In den verbleibenden 8 Spielminuten gelang es ihnen aber nicht die nötige Domi­nanz auf Spielfeld zu legen. Allerdings wurden sie auch der nötigen Möglichkeiten beraubt. Nach dem sie das 20:19 hinnehmen mussten, erhielten sie in der nächsten nennenswerten Aktion nach einer klaren Abwehraktion im 6m-Kreis der Gastgeberinnen anstelle des eigentlich fälligen 7m Strafwurfs eine 2 Minutenstrafe gegen Tanja Manderscheid (die Aussage: „aber sie steht doch im Kreis“, kann man sicher in einem Spiel, indem es ansonsten so gut wie keine Bestrafung gab, schon mal als strafwürdiges Vergehen werten). Der 21. Treffer von Werder ging mit einer weiteren Zeitstrafe für Spandau (Sarah Herz) einher. Gegen nur noch 4 Gegenspielrinnen schafften die Gastgeberinnen dann auch noch die 3 Tore Führung zum 22:19. Jedem in der Halle war nun klar, dass das Spiel entschieden ist. Den Gästen blieb lediglich noch ein wenig Ergebniskosmetik. Beim Abpfiff hatte Werder 23 Treffer erzielt und Spandau deren 21.

Auch wenn das Wiesner Team mit diversen Schiedsrichterentscheidungen und deren sehr unterschiedli­cher Bewertung vergleichbarer Situationen hadern konnte, muss es sich den Vorwurf gefallen lassen, die eigenen Chancen nicht konsequent genutzt zu haben. Wie schon in vielen vorherge­henden Begegnungen wurden einfach zu viele leichte Fehler begangen, unnötiges Risiko bei Ge­genstößen genommen, falsche bzw. zu späte Entscheidungen im Passspiel getroffen. So ver­säumte man es nicht nur sich im Vorwärtsgang einen leichten Vorsprung zu verschaffen, sondern musste dazu noch viel unnötige und kräfteraubende Abwehrarbeit leisten. Im Spiel gegen Werder waren die Damen auch nicht in der Lage ihr Spiel den Gegebenheiten anzupassen. So lief das Spiel über den Kreis an diesem Tag nicht, auch weil die nicht regelgerechte Abwehrarbeit gegen die Kreisspielerinnen so gut wie nie geahndet wurde. Dennoch wurde immer weiter versucht die Kreisspielerinnen einzusetzen. Das machte Werder insgesamt besser und konnte sich so auch nicht unverdient über den Sieg freuen.

Nun heißt es am nächsten Samstag um 17.00 Uhr in Spandaus „Grün-Weißer-von-außen Gelben-Halle“ gegen einen weiteren Aufsteiger, die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst vor der Vereinsweih­nachtsfeier für einen versöhnlichen Abschluss der Hinrunde zu sorgen. Wie immer freuen sich die Damen über zahlreiche Unterstützung durch die Fans.

Zum Abschluss bleibt noch anzumerken, dass sich manche Regelmäßigkeiten wohl nie ändern. So hat sich auch in diesem Spiel bestätigt: greifen die Sportkameraden Jänicke/Wilms zur Pfeife, kann nach 60 Minuten der Sieger nie Spandau heißen.

Für Spandau waren dabei:

Isabel Hoffmann, Marie Knauer im Tor; Alicia Schwarz (2), Vanesa Secic (1), Frauke Dingler, Jana Zindler (1), Vivian Wittwer (4), Tina Funk (2), Tanja Manderscheid (2), Bille Rehberg, Fiona Junge, Ulrike Kuhlmey (6/3), Sarah Herz (1), Lisa Hänicke (2).