Pflicht mit viel Luft nach oben erfüllt …

zum Rückrundenauftakt musste das Spandauer Trainer-Duo mit einem Problem umgehen, das es in der laufenden Saison bisher noch nicht hatte, welches aber aus der letzten Spielzeiten nur zu gut bekannt ist. Die Notwendigkeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen sowie der eine oder ande­re Virus reduzierten den Kader der Spandauerinnen für diesen Spieltag erheblich. Aus der Not eine Tugend machend wurde der kleine Kader um Katherine Junger und Laetitia Allien aus der wA-Ju­gend ergänzt, sodass dann doch ein spielfähiges Team aufs Parkett gestellt werden konnte. Die Hauptaufgabe der Mannschaftsverantwortlichen bestand dann auch sicher darin, die Truppe nach dem recht guten Auftritt im Pokal gegen die SG OSF davor zu warnen den heutigen Gegner zu un­terschätzen. Auch wenn die jungen TSC’erinnen ganz am Ende der Tabelle rangieren, konnten sie in der Hinrunde ganz sicher einige Erfahrungen in der Liga sammeln und zu verlieren hatten sie ja ohnehin nichts. Beste Voraussetzungen um den favorisierten Gegner zu ärgern und ggf. eine mög­liche Überheblichkeit auszunutzen.

Da kann man reden und beschwören so viel man will, oft kommt es eben genauso wie man es be­fürchtet hat. Die Gastgeberinnen starteten mit dem Anwurf ins Spiel. Sie spielten locker auf, zeigten flotte Ballpassagen, verfehlten zunächst aber noch das Spandauer Gehäuse. Die Gäste fanden an­fangs keinen rechten Zugriff auf das Spiel, ihre Kombinationen liefen nicht so recht und in der De­fensive fehlte die Absprache und auch etwas die Konzentration. Der TSC erzielte nicht nur den ersten Treffer, sondern legte nach. Ehe sich die Gäste versahen, lagen sie schon mit 3:0 im Rück­stand. Es vergingen fast 5 ½ Minuten bis es den Gästen gelang erstmals einen Angriff erfolgreich abzuschließen. Kurz darauf fiel durch die stark aufspielende Frauke Dingler der Anschlusstreffer zum 3:2 vom Kreis. Dennoch fanden die Wiesner-Damen nicht richtig ins Spiel. Zwar gelangen durchaus gute Spielabläufe, aber im Abschluss stimmte die Konzentration nicht. Selbst klarste Möglichkeiten führten nicht zum Erfolg. Folgerichtig blieb der TSC in Führung, weil die Damen frech aufspielten und immer wieder ihre Möglichkeiten nutzten. Nach 16 Minuten gönnte Coach Dannies seinen jungen Damen eine Auszeit, da führten diese mit 7:5. Anschließend wurde die Führung sogar um einen weiteren Treffer ausgebaut (8:5). Dennoch wirkten die Gäste nun wacher. Im Tor hatte die junge Katherine Junger die bis dahin glücklose Isabel Hoffmann abgelöst. Die De­ckung stand nun besser und es wurde für die Gastgeberinnen deutlich schwieriger sich durchzu­setzen. Fast 10 Minuten gelang ihnen nun kein Treffer. Den Spandauerinnen gelang weiter bei wei­tem nicht alles, sie fanden aber in dieser Phase doch immer wieder den Weg zum Tor und gingen in der 25. Spielminute durch Laetitia Allien, die ein starkes Debüt in den 1. Frauen hatte, erstmals mit 8:9 in Führung. Die Prenzl’bergerinnen antworteten aber umgehend und glichen aus. Auch die erneute Spandauer Führung konnte wieder ausgeglichen werden. In der letzten Spielminute des ersten Spielabschnitts erzielten die Gäste ihren 11. Treffer, konnten anschließend den Ball in der Defensive erobern und 15 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zog Coach Wiesner die grüne Karte. Seine Anweisungen trugen diesmal Früchte. Quasi mit dem Halbzeitpfiff war es erneut Laetitia Alli­en, die mit ihrem bereits 4. Treffer den 10:12 Halbzeitstand markierte. Zudem gab es noch eine Zeitstrafe gegen Julia Lückfeldt. Da Spandau die 2. Halbzeit mit dem Anwurf starten durfte, war das sozusagen eine optimale Ausbeute vor der Halbzeit.

Die 2. Halbzeit ist relativ leicht erzählt. Die Spandauerinnen, bei denen nun wieder Isabel Hoff­mann im Tor stand und routiniert die eine oder andere Chance der Gastgeberinnen vereitelte, be­haupteten ihre Führung und bauten diese peu á peu aus ohne dabei wirklich zu glänzen. Zu Gute kam ihnen, dass ihre jungen Konkurrentinnen in den Abwehraktionen häufiger etwas ungeschickt zu Werke gingenund so oft in Unterzahl spielen mussten. Nach 43 Minuten betrug der Vorsprung der Gäste 6 Treffer (13:19). Die Gäste beherrschten die Begegnung nun deutlich, verpassten aber die Gelegenheit einen deutlicheren Vorsprung herauszuspielen, da weiterhin viel zu viele gute Chancen liegen gelassen wurden. So verblieb es bei der 6-Tore-Führung. Wie den ersten Treffer der Partie, erzielten die Gastgeberinnen durch Nancy Baumann auch das letzte Tor zum 19:24.

Mit Ruhm haben sich die Spandauerinnen beim Liga-Schlusslicht nicht gerade bekleckert. Auch wenn solche Spiele häufig undankbar sind und die Damen vom TSC mutig aufspielten, kann von einer Mannschaft, die in der Spitzengruppe mitspielen möchte, schon etwas mehr Konzentration und Konsequenz erwartet werden. Dennoch gab es durchaus Lichtblicke im Wiesner-Team. Frau­ke Dingler, die sonst eher weniger Einsatzzeiten hat, konnte unter Beweis stellen, dass auf sie ge­zählt werden kann und auch die Nachwuchsspielerinnen Laetitia Allien und Katherine Junger wussten mit ihrem couragierten Auftritt zu gefallen.

Am kommenden Samstag gastiert die Reserve der Spree-Füxxe um 17.00 Uhr in Spandaus „Grün-Weißer-von-Aussen-Gelben-Halle. Von der Papierform scheint das für die Spandauerinnen eine klare Angelegenheit zu sein, aber das Spiel beim Berliner TSC zeigt deutlich, dass es jede Begeg­nung in sich hat und kein Team unterschätzt werden darf.

Für Spandau waren dabei:

Isabel Hoffmann, Marie Knauer, Katherine Junger im Tor; Alicia Schwarz, Nina Sandhop, Vanesa Sesic (1), Frauke Dingler (6), Vivian Wittwer (1), Tanja Manderscheid, Justine Güdde (2), Laetitia Allien (6/3), Ulrike Kuhlmey (8/3), Sarah Herz.