deutlich auf Abstand halten

konnten die Wiesner Damen im Verfolgerduell ihre Gäste aus Werder. Der 8. Spieltag wollte es, dass zwei Teams des punktgleichen Preussen-Jäger-Quartetts in den direkten Vergleich aufeinander trafen. Im Duell zwischen Spandau und Werder ging es also weniger um das Prestige als darum in Schlagweite zum unangefochtenen Spitzenreiter zu bleiben. Da sich im nachfolgenden Spiel der Männer-Oberliga auch beide Vereine miteinander befassen durften, hatten die Gäste zahlreichen Anhang mitgebracht, sodass für eine gut gefüllte Halle und ordentlich Stimmung gesorgt war; also beste Voraussetzungen für ein stimmungsvolles, spannendes Spiel.

Den Auftakt hatten sich die Gastgeberinnen aber sicher ganz anders vorgestellt. Ehe sie es sich versahen trafen ihre Gäste erst von Halbrechts, dann von Halblinks, um dann noch einmal über Halbrechts erfolgreich abzuschließen. Drei Angriffe, drei Minuten gespielt und 0:3 hinten. Das ging schnell. Wollte man aus Spandauer etwas Gutes an diesem Start ins Spiel sehen, dann wohl die Tatsache, dass ja noch fast 57 Minuten verblieben, um das Ergebnis in die gewünschten Bahnen zu lenken. Und so fanden die Wiesner Damen dann auch langsam ins Spiel. Nach 5:10 Minuten erzielte Ulrike Kuhlmey den ersten Spandauer Treffer. Die Defensive stellte sich nun auch besser auf die Grün-Weißen Schützinnen ein und Frauke Dingler sorgte mit zwei Treffern vom Kreis bzw. im Konter für den 3:3 Ausgleich. Dennoch lief der Spandauer Motor noch mit etwas Sand im Getriebe. Die Chance zur erstmaligen Führung konnte vom 7m Punkt nicht genutzt werden. Nach Werders erneutem Führungstreffer blieb auch der nächste Versuch der Gastgeberinnen vom Punkt erfolglos. Wenn es nicht aus dem „Standart“ klappt, musste der Knoten also „aus dem Spiel“ gelöst werden. Mit zunehmender Spieldauer lief das Angriffsspiel auch besser. Ein Doppelschlag von Dana Baerns brachte die Führung (5:4, 12:50‘). Kaum eingewechselt, erhöhte Katja Muschick von Rechtsaußen auf 6:4. Eine Zeitstrafe gegen Fraucke Dingler nutzten die Gäste zum Anschlusstreffer. Mehr gelang ihnen aber nicht, denn nach dem 7:5 durch Vanesa Secic, zeigten auch die Damen aus Werder Nerven vom Punkt. Die von den Gästen gezogene Grüne Karte zeigte zunächst nicht die erhoffte Wirkung, denn Spandau erhöhte durch Katja Muschick auf 8:5 (20:34‘). Die Gäste ließen sich aber nicht abschütteln, setzten selbst 2 Treffer und die Spandauerinnen spürten wieder deren Atem im Nacken. Dem 9:7 von Fiona Junge folgte eine Zeitstrafe gegen Spandau. Mit dem daraus resultierenden Strafwurf durchbrachen die Gäste den bisherigen „7m-Fluch“ des Spiels und stellten den alten Ein-Tore-Abstand wieder her (9:8, 25:30‘). Nun gut, wenn die Gäste vom Punkt treffen können, wollten die Spandauerinnen in dieser Hinsicht nicht nachstehen. Katja Muschick war es vorbehalten den „7m-Bock“ umzustoßen (10:8, 26:43‘). Anschließend trafen beide Teams noch einmal, bevor Ulrike Kuhlmey mit einem weiteren Spandauer Erfolg zum 12:9 Halbzeitstand einnetzen konnte.

Nach schwerem Start hatten die Gastgeberinnen langsam besser ins Spiel gefunden, sich aber noch nicht entscheidend absetzen können. Die Gäste hielten nach ihrem Raketenstart immer Anschluss und so das Spiel offen.

Der zweite Spielabschnitt begann fast wie ein Abziehbild der ersten 30 Minuten, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Die Wiesner Damen agierten hochkonzentriert. Gegen die sehr aufmerksame und bewegliche Defensive fanden die Grün-Weißen aus Werder nun überhaupt kein Mittel. Mit schnellem Umschaltspiel und klugem, geduldigem Positionsspiel setzten die Gast-geberinnen ihre Gäste ordentlich unter Druck und starten einen 6:0-Lauf. Die Gäste brauchten knapp 10 Minuten, um ihren ersten Treffer im zweiten Durchgang zu erzielen (18:80, 39:16‘). Der Spandauer Lauf ließ sich durch diesen Treffer aber nicht mehr stoppen. Auch wenn die Torerfolge nicht mehr in ganz so schnellem Takt erfolgten, hielt der Druck auf die Werder-Defensive an. Häufig mündeten deren Abwehraktionen nun in Strafwürfen für die Gastgeberinnen. Da Katja Muschick an dieser Disziplin richtig Freude gefunden hatte, war eine 7m-Entscheidung nun gleichbedeutend mit einem Treffer für Spandau. Beeindruckende Serie von Katja, die 7 von 7 Strafwürfen sicher verwandelte. Die Gäste aus der Baumblüten-Stadt hatten nun keine wirkliche Chance mehr das Spiel zu wenden. Zwar konnten sie mit drei Treffern in nur 90 Sekunden das Ergebnis zwischenzeitlich mit 20:13 (49:09‘) etwas freundlicher gestalten, aber Spandau ließ nichts mehr anbrennen. Sie gestatteten ihren Gästen in der verbleibenden Spielzeit nur noch einen Torerfolg und waren selbst fünfmal erfolgreich. Beim Abpfiff dieser Partie leuchtete ein deutliches 25:14 für Spandau von der Anzeigetafel. Ein verdienter und in dieser Höhe sicher nicht erwarteter Sieg gegen einen der Mitkonkurrenten im Kampf um die vorderen Plätze. Ein Auftritt der sicher Mut für die kommende schwere Aufgabe in Rostock geben kann. Dort war in den letzten Jahren für die Wiesner Damen nichts zu holen, aber wenn auch bei den jungen „Dolphins“ ein kühler Kopf bewahrt wird und der „Kleber-Phobie“ Einhalt geboten werden kann, müssen sich die Spandauerinnen sicher nicht verstecken.

Für Spandau waren dabei:

Isabelle Manderscheid, Marie Knauer im Tor; Alicia Schwarz (2), Nina Sandhop, Vanesa Sesic (2), Frauke Dingler (2), Jana Zindler, Vivian Wittwer (1), Katja Muschick (10/7), Dominique Henning (1), Fiona Junge (1), Ulrike Kuhlmey (3), Sarah Herz (1), Dana Baerns (2).

*aufgrund der datenschutzrechtlichen Bestimmungen wird auf die Nennung von Namen unserer Gäste verzichtet.