mit Ach und Krach

die Spitzenposition verteidigen konnten die Wiesner Damen bei ihrem Auftritt im Prenzlauer Berg. Den Spandauerinnen war natürlich schon bewusst, dass sie mit den „Prenzl Püppies“ eine harte Nuss zu knacken haben würden. Denn dieses Team zeigte sich in dieser Spielzeit nicht nur als „Preussen-Schreck“ (fügten diesen nach einer souveränen Hinrunde die erste Saison-Niederlage bei und hatten auch am letzten Wochenende m Pokal das bessere Ende für sich), sondern machten es den Spandauern in der Vergangenheit alles andere als leicht.

Und so begannen die Gäste das Spiel dann auch mit viel Respekt. Zwar konnten sie das erste Tor des Spiels erzielen, aber so richtig wollte der Motor nicht ins Laufen kommen. Im Angriff fehlte das richtige Timing und der Druck auf die Nahtstellen der Deckung des Gegners. Auch im sonst so gefürchteten Umschaltspiel nach vorn vermisste man das gewohnte Tempo. Die Defensive hatte ordentlich Mühe die quirligen Angreiferinnen des Gegners auf Distanz zu halten und musste immer wieder Gegentore hinnehmen. Es entwickelte sich ein völlig ausgeglichenes Spiel, in dem meist Spandau einen Treffer vorlegte und die Pfeffersportlerinnen ausglichen. Gelegentlich verlief es auch mal anders herum. Nach 21:48 Minuten erzielte Ulrike Kuhlmey per 7m den 10:10 Ausgleichstreffer und läutete damit die wohl beste Spandauer Phase des Spiels ein. Beide Teams waren gerade mit einer Spielerin weniger auf dem Spielfeld und die Gäste nutzten die Gelegenheit für einen kleinen Zwischenspurt. Kathrin Hettlage, der mit 8 Treffern erfolgreichsten Spandauerin, gelang mit dem 10:12 erstmalig eine größere Tordifferenz als ein Tor. Auch der folgende Anschlusstreffer schockte die Spandauerinnen nicht. Endlich wurde im Angriff druckvoller kombiniert, auf die richtige Chance gewartet und diese dann auch genutzt. Die Deckung stand nun Kompakt und auch Marie Knauer gab den gewünschten Rückhalt im Tor. Bis auf 11:16 (29:22‘) enteilten die Gäste, mussten aber noch vor dem Pausenpfiff das 12. Tor der „Prenzl Püppies“ hinnehmen.

Alles schien nun seinen gewohnten Verlauf zu nehmen und die mitgereisten Spandauer Fans entspannten sich ein wenig. Auch nach dem Wiederanpfiff konnten die Gäste zunächst die Pausenführung behaupten (14:18, 16:20; 37:52‘). Dennoch lief das Spandauer Spiel nicht wirklich rund. Sie taten sich schwer, machten zu viele kleine Fehler, erzeugten zu wenig Druck auf das gegnerische Tor und dazu kam das alte Lied, die vielen liegen gelassene Chancen. All das zusammen genommen verhinderten den Ausbau der Führung. Ihre Gastgeberinnen ließe dagegen nicht nach, witterten ihre Chance und tankten mit jeder gelungenen Aktion zusätzlich Selbstvertrauen. Und so kämpften sie sich wieder heran. 42:57 Minuten waren gespielt, da gelang den Gastgeberinnen der nicht unverdiente Ausgleich zum 21:21. Knapp eine Minute später erzielten sie in Unterzahl sogar den 22:21 Führungstreffer. Das Spiel schien nun eine ganz andere Wendung genommen zu haben und um die Entspannung der Spandauer Fans stand es gar nicht gut. Es spricht aber für die Wiesner-Damen, dass sie die Zeichen der Zeit erkannten und sich zurück ins Spiel kämpften. Sie ließen ein 5:0-Lauf folgen und führten nach 49:46 Min. mit 22:26. Diesen Vorsprung konnten sie dann bis zum Spielende im Wesentlichen behaupten, konnten zwischenzeitlich mal eine 5-Tore-Differenz erzielen (24:29, 25:30; 55:37‘), um am Ende einen 28:31 Sieg über die Ziellinie zu retten.

Das war ein ganz hartes Stück Arbeit für die Wiesner Damen und hätte leicht ins Auge gehen können. Auch wenn die Leistung alles andere als souverän war, zeigten die Damen doch, dass sie in der Lage sind im richtigen Moment die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass es iauf dem Weg zur Meisterschaft keinen leichten Gegner gibt und in jedem Spiel eine konzentrierte Leistung notwendig ist, um weiter im Rennen zu bleiben. Die Spandauerinnen werden sich am nächsten Samstag in Werder steigern müssen, um dort zu bestehen und möglichst ihren Punktevorsprung gegenüber den Rostocker Dolphins zu behaupten.

Für Spandau waren dabei:

Isabel Hoffmann, Marie Knauer im Tor; Vanesa Sesic (1), Frauke Dingler (2), Jana Zindler (1), Tanja Manderscheid, Katja Muschick (5/2), Dominique Henning, Fiona Junge (3/2), Ulrike Kuhlmey (7/1), Sarah Herz (4), Kathrin Hettlage (8), Lisa Hänicke.

*aufgrund der datenschutzrechtlichen Bestimmungen wird auf die Nennung von Namen unserer Gäste verzichtet.