… einen recht langen Anlauf

brauchten die Wiesner Damen, um gegen die SG OSF ins Spiel zu finden. Für die Schöneber-gerinnen verlief die Saison bisher ganz gewiss nicht wie erhofft; die Mannschaft wurde einfach von zu vielen Rückschlägen getroffen und musste ein ungewöhnlich hohes Verletzungspech verkraften. Auch wenn die Spandauerinnen sicher favorisiert in die Auseinandersetzung gegen ihren Dauerrivalen gingen, wussten sie doch, dass ein steiniger Weg vor ihnen liegen würde. Zu oft verließen sie in der Vergangenheit das Parkett der ehrwürdigen Schöneberger Sporthal-le als 2. Sieger und die Kampfkraft der SG darf ja niemals unterschätzt werden.
Beklagt man sich ansonsten meist über zu glatte Hallenböden, so hieß es diesmal sich auf einen extrem stumpfen Untergrund einzustellen. Vielleicht lag es daran, dass Spandaus De-fensive nicht nur anfangs an der 6m-Linie zu kleben schien und insbesondere gegen die Rück-raumwürfe von Madeleine Kern (8)  kein Mittel fand und fast immer zu spät war. Die Gastgebe-rinnen hatten eindeutig den besseren Start gingen schnell mit 2:0 in Führung und behaupteten diesen Vorsprung zunächst (6:4; 9:19′). Tanja Manderscheid war es nach knapp 12 Minuten Spielzeit vorbehalten den 6:6 Ausgleichstreffer zu markieren. Im Gleichschritt ging es nun wei-ter, ehe sich die SG OSF erneut mit 2 Toren absetzen konnte (10:8; 17:37′). Dieser Vorsprung hatte allerdings nicht lange bestand, denn die Gäste hatten sich nun ein wenig besser auf ihre Gegnerinnen eingestellt, fanden besser ins Spiel ohne allerdings überlegen zu sein. Immerhin brachte Tina Funk mit dem 10:11 (21:40′) die Spandauer erstmals in Front; eine deutlichere Führung wollte den Wiesner Damen allerdings nicht gelingen. Auch wenn nun einige Bälle in der Defensive erobert werden konnten, wurden im Umschaltspiel zu viele Fehler, einherge-hend mit schnellen Ballverlusten gemacht. So blieb es bis zum Pausenpfiff ausgeglichen. Ulri-ke Kuhlmey sorgte mit dem 14. Spandauer Treffer für den 13:14 Halbzeitstand.

Alicia Schwarz eröffnete den Torreigen im 2. Durchgang und erstmals führte Spandau mit 2 Treffern. Zusätzliche Motivation verschaffte Marie Knauer ihrem Team indem sie einen 7m gegen die sonst vom Punkt so sichere Ilka Wiesner abwehren konnte. Zwar gelang Madeleine Kern im Anschluss der Treffer zum 14:15 (31:13′), aber nun waren die Gäste wach. Mit drei schnellen Treffern innerhalb von 2 Minuten verschafften sie sich ein kleines Polster (14:18; 34:08′). Als auch Madeleine Kern für die Gastgeberinnen vom Punkt scheiterte und Spandau eine Zeitstrafe gegen Jana Zindler schadlos überstand (15:19; 39:09′), übernahmen die Gäste endgültig die Kontrolle über das Spiel. Sie bauten fortan ihren Vorsprung kontinuierlich aus (16:22, 18:26; 48:35′). Dieser 8-Tore-Vorsprung wurde im weiteren Verlauf konstant beibehal-ten und die Wiesner Damen konnten das Spiel kontrolliert über die Bühne bringen. Den Schlusspunkt setzte die emsige Ilka Wiesner mit dem 23. Treffer für die SG OSF.

Die Spandauerinnen konnten die Schöneberger Halle diesmal als (verdienter) Sieger verlas-sen ohne allerdings eine Glanzvorstellung geboten zu haben. Dennoch zeigt sich ja eine ge-wisse Stärke auch darin, Spiele, die nicht ganz so optimal laufen letztendlich siegreich zu be-streiten. Auch erfreulich, dass erneut alle 7m verwandelt werden konnten, dass Ulrike Kuhlmey ihre Zielsicherheit wieder gefunden hat und die Treffer gut auf die Akteure verteilt waren.

Schon am Dienstagabend messen sich die Wiesner Damen im Pokalwettbewerb mit den Ad-lern von Preussen und dann geht es am 30.11.2019 zu gewohnter Zeit (17.00 Uhr) gegen den Berliner TSC in der „Grün-Weißen-Von-Außen-Gelben-Halle weiter im Kampf um Meister-schaftspunkte.

Für Spandau waren dabei:
Isabel Hoffmann und Marie Knauer im Tor; Alicia Schwarz (2), Nina Sandhopp (2), Lisa Schulte, Jana Zindler (3), Vivian Wittwer (4), Tina Funk (4), Katja Muschick (5/3), Dominique Hen-ning, Tanja Manderscheid (2), Fiona Junge (1), Ulrike Kuhlmey (6), Sarah Herz (1).